2. Juli 2013: Bau zweier Pyhrnbahnbrücken ohne Korrektur der 70 km/h-Linie im Sinne von Schnellzugtauglichkeit

 

Auf der 104 km langen Bahnstrecke Linz-Selzthal, die Pyhrnbahn genannt wird, wurde gestern damit begonnen, die ersten Vorbereitungen für den Neubau der zwei aus dem Jahr 1905 stammenden Stahl-Fachwerkbrücken über die Steyr und über die Teichl (Gemeinden Klaus und St. Pankraz, Bezirk Kirchdorf) zu treffen. Da die Pyhrnbahn ein wichtiger Teil der Bahnrelation Linz-Graz ist und zugleich zur international bedeutenden Pyhrn-Schober-Achse gehört, wäre es sinnvoll, diese beiden Brücken (Länge 200 m bzw. 110 m, Gesamtkosten 18,7 Mio. Euro) im Sinne einer schnellzugtauglichen Linienführung zu bauen.

 

Stattdessen wird hier aber nur eine minimale Linienkorrektur vorgenommen, sodass auch für die nächsten 100 Jahre eine in Beton gegossene Tatsache geschaffen wird, die nur 70 km/h zulässt.

 

Dies sehen wir von der Initiative Pyhrnbahn als traurigen Beweis dafür, dass es nicht vorgesehen ist, den Pyhrnbahn-Flaschenhals Kirchdorf-Selzthal durchgehend schnellzugtauglich zu machen. Es sind zwar in ferner Zukunft abschnittsweise Ausbauten vorgesehen, die aber bei weitem nicht ausreichen werden, hier einen wirklich attraktiven Schnellzugverkehr zu ermöglichen.

Während die Weststrecke und die Südbahn optimal ausgebaut werden, bleibt die Bahnverbindung Linz-Graz ein Stiefkind der Verkehrspolitik. Neben der modernen Pyhrnautobahn A 9, wo demnächst die zweite Röhre des Bosrucktunnels eröffnet wird und bald mit dem Bau der zweiten Röhren der Klauser Tunnelkette begonnen wird, bleibt die Pyhrnbahn in der Pyhrn-Priel-Region weiterhin eine weitgehend eingleisige, kurvenreiche Bahnlinie wie zu Kaisers Zeiten. Neben dem zunehmenden, noch dazu mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Verkehr auf der A 9 überlässt man die Pyhrnbahn, auf der E-Mobilität bereits Realität ist, weiterhin dem Dornröschenschlaf.

Wir fordern daher, dass auch für den Pyhrnbahn-Abschnitt Kirchdorf-Selzthal ein Ausbauplan erstellt wird, der durchgehende Schnellzugtauglichkeit vorsieht. Bei jedem Ausbauschritt soll im Sinne dieses Planes aufwärts kompatibel vorgegangen werden.

 

Konsequenterweise hätte im Bereich dieser neu zu errichtenden Brücken eine auf höhere Geschwindigkeiten ausgelegte Linienkorrektur erfolgen müssen. Fernziel muss eine Bahn-Fahrzeit Linz-Graz sein, die mit der PKW-Fahrzeit auf der A 9 mithalten kann.

Die Wiederaufnahme des IC-Verkehrs Linz-Graz mit zwei Zugpaaren ab Mitte Dezember ist zwar ein Lichtblick. Aber es muss mit der IC-Verbindung Linz-Graz weiter aufwärts gehen. Denn wichtige Gründe sprechen für eine viel stärkere Verkehrsverlagerung zur Bahn, vor
allem der Klimaschutz.

 

 

 

 

 

Unter der alten Brücke über die Steyr (Klaus-Stausee)

Blickrichtung nach Norden

 

 

Oben vor der alten Steyr-Brücke mit Blickrichtung nach Norden

 

 

Baustelle Oktober 2013

Blickrichtung nach Norden

 

 

Baustelle März 2014

Blickrichtung nach Süden

 

 

Baustelle September 2014

Blickrichtung nach Süden (mit Blick auf den Falkenstein von der Bundesstraße B 138 aus fotografiert)

 

 

Ende Oktober 2014

                                                                                  

 

                                                                                   Alte Brücke über die Teichl

                                                                                   Blickrichtung nach Norden